1) Der Nationalcharakter im Allgemeinen, verglichen mit dem Individualcharakter.
Die Individualität überwiegt bei Weitem die Nationalität, und in
einem gegebenen Menschen verdient jene tausend Mal mehr Berücksichtigung,
als diese. Dem Nationalcharakter wird, da er von der Menge
redet, nie viel Gutes ehrlicherweise nachzurühmen sein. Vielmehr erscheint
nur die menschliche Beschränktheit, Verkehrtheit und Schlechtigkeit
in jedem Lande in einer anderen Form und diese nennt man den
Nationalcharakter. Von einem derselben degoutiert loben wir den andern,
bis es uns mit ihm eben so ergangen ist. Jede Nation spottet
über die andere, und alle haben Recht. (
P. I, 381 fg.
M. 348 fg.)