1) Charakter der Italiener.
Der Hauptzug im Nationalcharakter der Italiener ist vollkommene
Unverschämtheit. Diese besteht darin, dass man eines
Teils sich für nichts zu schlecht hält, also anmaßend und frech ist;
anderen Teils sich für nichts zu gut hält, also niederträchtig ist.
Wer hingegen Scham hat, ist für einige Dinge zu blöde, für andere
zu stolz. Der Italiener ist weder das eine, noch das andere, sondern
nach Umständen allenfalls furchtsam und hochfahrend. (
M. 349.)
2) Vorzug der Italiener vor den Franzosen in der
Kunst.
Italiener und Deutsche stimmen, trotz großer Verschiedenheit in
vielen Stücken, doch überein im Gefühl für das Innige, Ernste
und Wahre in der Kunst und treten dadurch in Gegensatz zu den
Franzosen, welchen jenes Gefühl ganz abgeht, was sich überall verrät
und besonders bei Vergleichung des Spiels der Rachel mit dem
der Ristori bemerklich machte. (
P. II, 635.)
3) Die italienische Sprache.
In die italienische Sprache ist der Begriff des Wollens so tief
eingedrungen, dass er zur Bezeichnung jedes Erfordernisses, jedes Notwendigseins
angewendet wird:
vi vuol un contrapeso; — vi vuol
pazienza. (
M. 96.)