4) Die Zurückführung aller Qualität auf Quantität.
Die Physik führt den Unterschied der Töne, der in Hinsicht auf
Höhe und Tiefe für das Gehör ein qualitativer ist, auf einen bloß
quantitativen zurück, nämlich auf den der schnelleren, oder langsameren
Vibration; wobei sich demnach Alles aus bloß mechanischer
Wirksamkeit erklärt. Daher eben läuft in der Musik nicht nur das
rhythmische Element, der Takt, sondern auch das harmonische, die Höhe
und Tiefe der Töne, auf Bewegung, folglich auf bloßes Zeitmaß und
demnach auf Zahlen zurück. Hier ergibt nun die Analogie eine starke
Präsumtion für die Lockesche Naturansicht, dass nämlich Alles, was
wir, mittelst der Sinne, an den Körpern als Qualität wahrnehmen
(Lockes sekundäre Qualitäten), an sich nichts weiter sei, als Verschiedenheit
des Quantitativen, nämlich bloßes Resultat der Undurchdringlichkeit,
der Größe, der Form, der Ruhe oder Bewegung und
Zahl der kleinsten Teile; welche Eigenschaften Locke als die allein
objektiv wirklichen bestehen lässt und demnach primäre, d. i. ursprüngliche
Qualitäten nennt. Diese Ansicht, aus welcher von den
Physikern Folgerungen zu Gunsten der Atomistik gezogen werden, wie
sie besonders in Frankreich herrscht, aber auch in Deutschland um sich
greift, ist jedoch eine sehr rohe. (
P. II, 116—122. Vergl. auch
Atom, Atomistik;
Materialismus;
Mechanik.)