1) Charakter der Injurie.
Die Injurie, das bloße Schimpfen, ist eine summarische Verleumdung,
ohne Angabe der Gründe. Durch dieselbe legt Der, der sich
ihrer bedient, an den Tag, dass er nichts Wirkliches und Wahres gegen
den Anderen vorzubringen hat; da er sonst Dieses als die Prämissen
geben und die Konklusion getrost dem Hörer überlassen würde. Statt
dessen gibt er die Konklusion und bleibt die Prämissen schuldig; allein
er verlässt sich auf die Präsumtion, dass dies nur beliebter Kürze halber
geschehe. (
P. I, 384.)
2) Empfindlichkeit des ritterlichen Ehrenprinzips
gegen Injurien.
(S. unter
Ehre: Eine Afterart der Ehre, und unter
Grobheit:
Die ritterliche Empfindlichkeit gegen Grobheit.)