1) Der Zustand der Verzweiflung.
Wen die Hoffnung, den hat auch die Furcht verlassen; dies ist der
Sinn des Ausdrucks
desperat
. Es ist nämlich dem Menschen natürlich,
zu glauben, was er wünscht, und es zu glauben, weil er es
wünscht. Wenn nun diese wohltätige, lindernde Eigentümlichkeit
seiner Natur durch wiederholte, sehr harte Schläge des Schicksals ausgerottet
und er sogar, umgekehrt, dahin gebracht worden ist, zu glauben,
es müsse geschehen, was er nicht wünscht, und könne nimmer geschehen,
was er wünscht, eben weil er es wünscht; so ist dies eigentlich
der Zustand, den man Verzweiflung genannt hat. (
P. II, 622.)