Undank.
Der böse Charakter vertraut in der Not nicht auf den Beistand
Anderer; ruft er ihn an, so geschieht es ohne Zuversicht; erlangt er
ihn, so empfängt er ihn ohne wahre Dankbarkeit, weil er ihn kaum
anders, denn als Wirkung der Torheit Anderer begreifen kann. Denn
sein eigenes Wesen im fremden wieder zu erkennen, ist er selbst dann
noch unfähig, nachdem es von dort aus sich durch unzweideutige
Zeichen kund gegeben hat. Hierauf beruht eigentlich das Empörende
alles Undanks. Diese moralische Isolation, in der er sich wesentlich
und unausweichbar befindet, lässt ihn auch leicht in Verzweiflung geraten.
(E. 272.)