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Schopenhauers Kosmos

 

 Trägheit.

1) Das Gesetz der Trägheit.

Das Gesetz der Trägheit, welches besagt, dass jeder Zustand, mithin sowohl die Ruhe eines Körpers, als auch seine Bewegung jeder Art unverändert, unvermindert, unvermehrt, fortdauern und selbst die endlose Zeit anhalten müsse, wenn nicht eine Ursache hinzutritt, welche sie verändert oder aufhebt, ist ein Korollarium des Gesetzes der Kausalität, gehört eben darum zu den Erkenntnissen a priori und ist über alle Zweifel erhaben. (G. 42 fg.) Das Gesetz der Trägheit fließt unmittelbar aus dem der Kausalität, ja, ist eigentlich nur dessen Kehrseite. Jede Veränderung wird durch eine Ursache herbeigeführt sagt das Gesetz der Kausalität, wo keine Ursache hinzukommt, tritt keine Veränderung ein sagt das Gesetz der Trägheit. Daher würde eine Tatsache, die dem Gesetz der Trägheit widerspräche, geradezu auch dem der Kausalität, d. h. dem a priori Gewissen, widersprechen und uns eine Wirkung ohne Ursache zeigen. (E. Vorrede XXIV fg.)
Die von Kant entdeckte Idealität der Zeit ist eigentlich schon in dem, der Mechanik angehörenden Gesetze der Trägheit enthalten. Denn was dieses besagt, ist im Grunde, dass die bloße Zeit keine physische Wirkung hervorzubringen vermag; daher sie, für sich und allein, an der Ruhe oder Bewegung eines Körpers nichts ändert. Die absolute Unwirksamkeit der Zeit ist es, die im Mechanischen als Gesetz der Trägheit auftritt. (P. II, 41 fg.)

2) Verwandtschaft der Gewohnheit mit der Trägheit.

(S. Gewohnheit.)