Pfuscher. Pfuscherei.
Alle Pfuscher sind es im letzten Grunde dadurch, dass ihr Intellekt,
dem Willen noch zu fest verbunden, nur unter dessen Anspornung in
Tätigkeit gerät und daher eben ganz in dessen Dienste bleibt. Sie
sind demzufolge keiner andern, als persönlicher Zwecke fähig. Diesen
gemäß schaffen sie schlechte Gemälde, geistlose Gedichte, seichte, absurde,
sehr oft auch unredliche Philosopheme. All ihr Tun und Dichten
ist also persönlich. Daher gelingt es ihnen höchstens, sich das Äußere,
und Beliebige fremder, echter Werke als Manier anzueignen,
wo sie dann, statt des Kerns, die Schale fassen, jedoch vermeinen,
Alles erreicht, ja, jene übertroffen zu haben. (W. II, 437; I, 278.)
Ein willkürliches Spielen mit den Mitteln der Kunst, ohne eigentliche
Kenntnis des Zwecks, ist in jeder der Grundcharakter der Pfuscherei.
Ein solches zeigt sich in den nichts tragenden Stützen, den zwecklosen
Voluten, Bauschungen und Vorsprüngen schlechter Architektur, in den
nichtssagenden Läufen und Figuren, nebst dem zwecklosen Lärm schlechter
Musik, im Klingklang der Reime sinnarmer Gedichte u. s. w. (W. II,
464. 472. — Vergl. auch Manier.)