1) Vorläufer der Kant-Laplace'schen Kosmogonie.
Die Kant-Laplace'sche Kosmogonie hat bereits in der vorsokratischen
Philosophie verschiedene Vorläufer gehabt. (
P. I, 40 fg.)
2) Wahrheit der Kant-Laplace'schen Kosmogonie.
An der Richtigkeit der so scharfsinnigen, zuerst von Kant und
später von Laplace aufgestellten Theorie der Entstehung des Planetensystems
zu zweifeln ist kaum möglich. (
W. II, 368.) Die Wahrscheinlichkeit
dieser Theorie steht der Gewissheit sehr nahe. (
P. I, 228.)
Die Wahrheit derselben beruht nicht allein auf der von Laplace
urgierten Grundlage des räumlichen Verhältnisses, dass nämlich 45
Weltkörper sämtlich nach einer Richtung zirkulieren und zugleich nach
eben derselben rotieren; sondern sie hat eine noch festere Stütze an dem
zeitlichen Verhältnis, welches durch das erste und dritte Keplersche
Gesetz ausgedrückt wird. (
P. II, 144 fg.)
3) Zwei metaphysische Betrachtungen, zu denen dieselbe Anlass gibt.
Die Kant-Laplace'sche Kosmogonie gibt zu zwei metaphysischen Betrachtungen
Anlass. Erstlich zu der, dass im Wesen aller Dinge eine
bewunderungswürdige Zusammenstimmung der wirkenden mit den
Zweckursachen begründet ist. (
P. II, 148 fg. 154.
W. II, 368 fg.);
zweitens die, dass eine noch so weit reichende physische Erklärung der
Entstehung der Welt dennoch nie das Verlangen nach einer metaphysischen
aufheben, oder die Stelle derselben einnehmen kann, da,
je weiter man der Erscheinung auf die Spur gekommen ist, man
desto deutlicher merkt, dass man es nur mit einer solchen und nicht mit
dem Wesen der Dinge an sich selbst zu tun hat. (
P. II, 149—152.
W. II, 191 ff. Vergl. auch
Antinomien.)