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Schopenhauers Kosmos

 

 Klassiker.

1) Wirkung der Lektüre der alten Klassiker auf den Geist.

Es gibt keine größere Erquickung für den Geist, als die Lektüre der alten Klassiker; sobald man irgend einen von ihnen, und wäre es auch nur auf eine halbe Stunde, in die Hand genommen hat, fühlt man alsbald sich erfrischt, erleichtert, gereinigt, gehoben und gestärkt, nicht anders, als hätte man an der frischen Felsenquelle sich gelabt. Liegt dies an den alten Sprachen und ihrer Vollkommenheit, oder an der Größe der Geister, deren Werke von den Jahrtausenden unversehrt und ungeschwächt bleiben? Vielleicht an Beiden zusammen. (P. II, 597.)

2) Warum von den alten Klassikern neben ihren guten Schriften nicht auch noch schlechte vorhanden sind.

Dass wir aus dem Altertum Klassiker haben, d. h. Geister, deren Schriften in unvermindertem Jugendglanz durch die Jahrtausende gehen, kommt großenteils daher, dass bei den Alten das Bücherschreiben kein Erwerbszweig gewesen ist; ganz allein hieraus aber ist es abzuleiten, dass von diesen Klassikern neben ihren guten Schriften nicht auch noch schlechte vorhanden sind; indem sie nicht, wie selbst die besten unter den Neueren, nachdem der Spiritus verflogen war, noch das Phlegma zu Markte trugen, Geld dafür zu lösen. (P. II, 462.)
(Vergl. auch die Alten.)