1) Skala der Hierarchie der Intelligenzen.
Die richtigste Skala zur Abmessung der Hierarchie der Intelligenzen
liefert der Grad, in welchem sie die Dinge bloß individuell,
oder aber mehr und mehr allgemein auffassen. Das Tier erkennt
nur das Einzelne als solches, bleibt also ganz in der Auffassung des
Individuellen befangen. Jeder Mensch aber fasst das Individuelle in
Begriffe zusammen, und diese werden immer allgemeiner, je höher seine
Intelligenz steht. Dringt nun die Auffassung des Allgemeinen auch
in die intuitive Erkenntnis und erfasst das Angeschaute unmittelbar
als ein Allgemeines; so entsteht die Erkenntnis der (Platonischen)
Ideen. Diese ist ästhetisch, wird, wenn selbsttätig, genial und erreicht
den höchsten Grad, wenn sie philosophisch wird, indem alsdann
das Ganze des Lebens und der Welt in seiner wahren Beschaffenheit
intuitiv aufgefasst wird. Es ist der höchste Grad der Besonnenheit.
Zwischen diesem und der bloß tierischen Erkenntnis liegen unzählige
Grade, die sich durch das immer allgemeiner Werden der Auffassung
unterscheiden. (
P. II, 78.)