rel='stylesheet' type='text/css'>
Schopenhauers Kosmos

 

 Evidenz.

1) Welchen Sätzen Evidenz zukommt.

Sätze von ursprünglicher, also durch keinen Beweis vermittelter Gewissheit, wie sie die Grundwahrheiten aller Wissenschaften ausmachen, sind stets entstanden durch Übertragung des irgendwie anschaulich Aufgefassten in das Gedachte, Abstrakte. Dieserwegen heißen sie evident, welches Prädikat eigentlich nur ihnen zukommt, nicht aber den bloß bewiesenen Sätzen, welche, als conclusiones ex praemissis, nur folgerichtig zu nennen sind. (P. II, 23. Vergl. auch Beweis.)

2) Unterschied zwischen empirischer und apriorischer Evidenz.

Alle letzte, d. h. ursprüngliche Evidenz ist eine anschauliche; dies verrät schon das Wort. Demnach ist sie entweder eine empirische, oder aber auf die Anschauung a priori der Bedingungen möglicher Erfahrung gegründet. In beiden Fällen liefert sie daher nur immanente, nicht transzendente Erkenntnis. (W. I, 78.)

3) Das Prädikat evident unterschieden von den Prädikaten richtig, wahr, real.

Ein Begriff ist richtig; ein Urteil wahr; ein Körper real; ein Verhältnis evident. (W. II, 132.)