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Schopenhauers Kosmos

 

 Übel.

1) Bedeutung des Wortes.

(S. Böse.)

2) Positivität des Übels.

Es gibt keine größere Absurdität, als die der meisten metaphysischen Systeme, welche das Übel für etwas Negatives erklären, während es gerade das Positive, das sich selbst fühlbar Machende ist. Besonders stark ist hierin Leibniz, welcher in seiner Theodizee die Sache durch ein handgreifliches und erbärmliches Sophisma zu erhärten bestrebt ist. (P. II, 312 fg.)

3) Übel und Schuld.

(S. unter Gerechtigkeit: Die ewige Gerechtigkeit.)

4) Widerstreit des Übels gegen den Optimismus, Theismus und Pantheismus.

(S. Optimismus, Theismus, und Pantheismus.)

5) Das Übel, das Böse und der Tod als das punctum pruriens der Metaphysik.

Das Böse, das Übel und der Tod sind es, welche das philosophische Erstaunen qualifizieren und erhöhen; nicht bloß, dass die Welt vorhanden, sondern noch mehr, dass sie eine so trübselige sei, ist das punctum pruriens der Metaphysik, das Problem, welches die Menschheit in eine Unruhe versetzt, die sich weder durch Skeptizismus, noch durch Kritizismus beschwichtigen lässt. (W. II, 190.)