1) Gegen den häufigen Gebrauch der Zitate.
Durch viele Zitate vermehrt man seinen Anspruch auf Gelehrsamkeit,
vermindert aber den auf Originalität, und was ist Gelehrsamkeit
gegen Originalität! Man soll sie also nur gebrauchen, wo man fremder
Auktoritäten wirklich bedarf. (
H. 474.)
Die Leute, welche so eifrig und eilig sind, streitige Fragen durch
Anführung von Auktoritäten zu entscheiden, sind eigentlich froh, wann
sie, statt eigenen Verstandes und Einsicht, daran es fehlt, fremde ins
Feld führen können. Ihre Zahl ist Legion. (
P. II, 533.)
2) Über verfälschte Zitate.
Wie wenig Ehrlichkeit unter den Schriftstellern ist, wird sichtbar an
der Gewissenlosigkeit, mit der sie ihre Anführungen aus fremden Schriften
verfälschen. Oft geschieht die Verfälschung aus Nachlässigkeit,
indem ihre trivialen und banalen Ausdrücke und Wendungen ihnen
schon in der Feder liegen, und sie solche aus Gewohnheit hinschreiben;
bisweilen geschieht sie aus Naseweisheit, die besseren will; aber nur zu
oft geschieht sie aus schlechter Absicht, — und dann ist sie eine schändliche
Niederträchtigkeit und ein Bubenstück der Falschmünzerei gleich,
welches seinem Urheber den Charakter des ehrlichen Mannes ein für
alle Mal wegnimmt. (
P. II, 583.)