1) Empfehlung der Verschwiegenheit.
Unsere sämtlichen persönlichen Angelegenheiten haben wir den Andern
gegenüber als Geheimnis zu betrachten und uns zu hüten, das
Geringste davon zu verraten; denn ihr Wissen um die unschuldigsten
Dinge kann, durch Zeit und Umstände, uns Nachteil bringen. Überhaupt
ist es geratener, seinen Verstand durch Das, was man verschweigt,
an den Tag zu legen, als durch Das, was man sagt. Ersteres ist
Sache der Klugheit, letzteres der Eitelkeit. (
P. I, 495 fg.)
2) Wo uns die Verschwiegenheit nicht verlässt.
Es widerfährt uns wohl, dass wir ausplaudern, was uns auf irgend
eine Weise gefährlich werden könnte; nicht aber verlässt uns unsere
Verschwiegenheit bei Dem, was uns lächerlich machen könnte, weil hier
der Ursache die Wirkung auf dem Fuße folgt. (
P. II, 623.)