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Schopenhauers Kosmos

 

 Urtier.

Lamarck konnte die Gestalten der Tiere nicht anders denken, als allmählich im Laufe der Zeit und durch die fortgesetzte Generation entstanden. Er konnte nimmer auf den Gedanken kommen, dass der Wille des Tieres, als Ding an sich, außer der Zeit liegen, und in diesem Sinne ursprünglicher sein könne, als das Tier selbst. Er setzt daher zuerst das Tier ohne entschiedene Organe, aber auch ohne entschiedene Bestrebungen, bloß mit Wahrnehmung ausgerüstet; diese lehrt es die Umstände kennen, unter welchen es zu leben hat, und aus dieser Erkenntnis entstehen seine Bestrebungen, d. i. sein Wille, aus diesem endlich seine Organe, oder bestimmte corporisation, und zwar mit Hilfe der Generation und daher in unangemessener Zeit. Hätte er den Mut gehabt, es durchzuführen, so hätte er ein Urtier annehmen müssen, welches konsequent ohne alle Gestalt und Organe hätte sein müssen und nun, nach klimatischen und lokalen Umständen und deren Erkenntnis, sich zu den Myriaden von Tiergestalten jeder Art umgewandelt hätte. — In Wahrheit aber ist das Urtier der Wille zum Leben; jedoch ist er als solcher ein Metaphysisches, kein Physisches. (N. 43—45. 52.)