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Schopenhauers Kosmos

 

 Unbestand, der Dinge.

Man sollte beständig die Wirkung der Zeit und die Wandelbarkeit der Dinge vor Augen haben und daher bei Allem, was jetzt statt findet, sofort das Gegenteil davon imaginieren, also im Glücke das Unglück, in der Freundschaft die Feindschaft, im schönen Wetter das schlechte, in der Liebe den Hass, und so auch umgekehrt, sich lebhaft vergegenwärtigen. Das würde eine bleibende Quelle wahrer Weltklugheit abgeben. Aber vielleicht ist zu keiner Erkenntnis die Erfahrung so unerlässlich, wie zur richtigen Schätzung des Unbestands und Wechsels der Dinge. Dass die Menschen den einstweiligen Zustand der Dinge, oder die Richtung ihres Laufes, in der Regel für bleibend halten, kommt daher, dass sie die Wirkungen vor Augen haben, aber die Ursachen nicht verstehen, diese es jedoch sind, welche den Keim der künftigen Veränderungen in sich tragen. (P. I, 500 fg.)