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Schopenhauers Kosmos

 

 Setzen.

Mit dem Worte Setzen hat Fichte unverschämten Missbrauch getrieben. Setzen, ponere, wovon propositio, ist von Alters her ein rein logischer Ausdruck, welcher besagt, dass man im logischen Zusammenhang einer Disputation oder sonstigen Erörterung etwas vor der Hand annehme, voraussetze, bejahe, ihm also logische Gültigkeit und formale Wahrheit einstweilen erteile, — wobei seine Realität, materielle Wahrheit und Wirklichkeit durchaus unberührt und unausgemacht bleibt und dahinsteht. Fichte aber erschlich sich allmählich für dies Setzen eine reale Bedeutung, welche die Sophisten benutzen. Seitdem nämlich das Ich erst sich selbst und nachher das Nicht-Ich gesetzt hat, heißt Setzen so viel wie Schaffen, Hervorbringen, und Alles, was man ohne Gründe als daseiend annehmen und Andern aufbinden möchte, wird eben gesetzt. (P. II, 40 fg.)