Scharlatanerie.
Das Große und Schöne auf der Welt, welches nur seiner selbst
wegen da sein sollte, wird gar bald missbraucht vom Bedürfnis, welches
von allen Seiten herankommt, um daran sich zu lehnen, sich zu
stützen, und damit es verdeckt und verdirbt. Dies zeigt sich besonders
bei den Anstalten, die in irgend einem Zeitalter und Lande zur Erhaltung
und Förderung des menschlichen Wissens und überhaupt der
Intellektuellen Bestrebungen, welche unser Geschlecht adeln, gegründet
sind. Überall dauert es nicht lange, so kommt das rohe, tierische
Bedürfnis herangeschlichen, um sich, unter dem Schein, jenen Zwecken
dienen zu wollen, der dazu ausgesetzten Emolumente zu bemächtigen.
Dies ist der Ursprung der Scharlatanerie, wie sie in allen Fächern
täglich zu finden ist, und so verschieden auch ihre Gestalten sind, ihr
Wesen darin hat, dass man, unbekümmert um die Sache selbst, bloß
nach dem Schein derselben trachtet, zum Behuf seiner eigenen persönlichen,
egoistischen, materiellen Zwecke. (P. II, 688.)