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Schopenhauers Kosmos

 

 Partikeln.

1) Logische Bedeutung der Partikeln.

Denn, weil, warum, darum, also, da, obgleich, zwar, dennoch, sondern, wenn — so, entweder — oder, und ähnliche mehr, sind eigentlich logische Partikeln; da ihr alleiniger Zweck ist, das Formelle der Denkprozesse auszudrücken. Sie sind daher ein kostbares Eigentum einer Sprache und nicht allen in gleicher Anzahl eigen. (W. II, 115.)

2) Die moderne Sprachverhunzung in Betreff der Partikeln.

Die eingerissene Sprachverhunzung zeigt sich in mehreren charakteristischen Phänomenen, unter anderen auch darin, dass die Sprachverderber, um ein paar logische Partikeln zu lukrieren, so verflochtene Perioden machen, dass man sie vier Mal lesen muss, um hinter den Sinn zu kommen. (W. II, 138.) Insbesondere sind die Partikeln Wenn und So bei ihnen proskribiert und müssen überall durch Vorsetzung des Verbs ersetzt werden, ohne die nötige, für Köpfe ihres Schlages freilich auch zu subtile Diskrimination, wo diese Wendung passend sei, und wo nicht; woraus denn oft nicht nur geschmacklose Härte und Affektation, sondern auch Unverständlichkeit erwächst. (P. II, 560.) Wenn und so sind geächtet im Interesse der Buchstabenzählerei; statt wenn er es gewusst hätte, so würde er nicht gekommen sein, schreiben sie mit einem Gallizismus: hätte er es gewusst, er wäre nicht gekommen. Allein die logischen Partikeln wenn-so sind der ganz eigentliche Ausdruck des hypothetischen Urteils, also einer Verstandesform, und dieser unmittelbar angepasst. Wenn eine Sprache solche Formen besitzt, so ist es große Torheit, sie wegzuwerfen, um ein Paar Silben zu ersparen. (H. 77.)