1) Logische Bedeutung der Partikeln.
Denn, weil, warum, darum, also, da, obgleich, zwar, dennoch,
sondern, wenn — so, entweder — oder, und ähnliche mehr, sind
eigentlich logische Partikeln; da ihr alleiniger Zweck ist, das Formelle
der Denkprozesse auszudrücken. Sie sind daher ein kostbares
Eigentum einer Sprache und nicht allen in gleicher Anzahl eigen.
(
W. II, 115.)
2) Die moderne Sprachverhunzung in Betreff der Partikeln.
Die eingerissene Sprachverhunzung zeigt sich in mehreren charakteristischen
Phänomenen, unter anderen auch darin, dass die Sprachverderber,
um ein paar logische Partikeln zu lukrieren, so verflochtene
Perioden machen, dass man sie vier Mal lesen muss, um hinter den
Sinn zu kommen. (
W. II, 138.) Insbesondere sind die Partikeln
Wenn und So bei ihnen proskribiert und müssen überall durch Vorsetzung
des Verbs ersetzt werden, ohne die nötige, für Köpfe ihres
Schlages freilich auch zu subtile Diskrimination, wo diese Wendung
passend sei, und wo nicht; woraus denn oft nicht nur geschmacklose
Härte und Affektation, sondern auch Unverständlichkeit erwächst. (
P. II,
560.)
Wenn
und
so
sind geächtet im Interesse der Buchstabenzählerei;
statt
wenn er es gewusst hätte, so würde er nicht gekommen
sein
, schreiben sie mit einem Gallizismus:
hätte er es gewusst, er
wäre nicht gekommen.
Allein die logischen Partikeln
wenn-so
sind der ganz eigentliche Ausdruck des hypothetischen Urteils, also einer
Verstandesform, und dieser unmittelbar angepasst. Wenn eine Sprache
solche Formen besitzt, so ist es große Torheit, sie wegzuwerfen, um
ein Paar Silben zu ersparen. (
H. 77.)