1) Gegensatz zwischen Neugier und Wissbegier.
Das Begehren nach Kenntnissen, wenn auf das Allgemeine gerichtet,
heißt Wissbegier; wenn auf das Einzelne, Neugier. — Knaben
zeigen meistens Wissbegier; kleine Mädchen bloße Neugier. Die dem
weiblichen Geschlechte eigentümliche Richtung auf das Einzelne, bei
Unempfänglichkeit für das Allgemeine, kündigt sich hierin schon an.
(
P. II, 65.)
2) Was die Menschen so sehr neugierig macht.
Was die Menschen so sehr neugierig macht, wie wir an ihrem
Kucken und Spionieren nach dem Treiben Anderer sehen, ist der dem
Leiden entgegengesetzte Pol des Lebens, die Langeweile; — wiewohl
auch oft der Neid dabei mitwirkt. (
P. II, 627.) So unempfänglich
und gleichgültig die Leute gegen allgemeine Wahrheiten sind, so erpicht
sind sie auf individuelle. (
P. I, 496.)