Modalität.
Dass die Kategorien der Modalität, also die Begriffe des Möglichen,
Wirklichen und Notwendigen es sind, welche die problematische, assertorische
und apodiktische Form des Urteils veranlassen, ist wahr. Dass
aber jene Begriffe besondere, ursprüngliche und nicht weiter abzuleitende
Erkenntnisformen des Verstandes wären, ist nicht wahr. Vielmehr
stammen sie aus der einzigen ursprünglichen und daher a priori uns
bewussten Formen alles Erkennens her, aus dem Satze vom Grunde,
und zwar unmittelbar aus diesem die Erkenntnis der Notwendigkeit;
hingegen erst indem auf diese die Reflexion angewandt wird, entstehen
die Begriffe von Zufälligkeit, Möglichkeit, Unmöglichkeit, Wirklichkeit.
Alle diese urständen daher keineswegs aus einer Geisteskraft, dem
Verstande, sondern entstehen durch den Konflikt des abstrakten Erkennens
mit dem intuitiven. (W. I, 549—556.)