Messe, die gesungene.
Einen viel reineren musikalischen Genuss, als die Oper, gewährt die
gesungene Messe, deren meistens unvernommene Worte, oder endlos
wiederholte Halleluja, Gloria, Eleison, Amen u. s. w. zu einem
bloßen Solfeggio werden, in welchem die Musik, nur den allgemeinen
Kirchencharakter bewahrend, sich frei ergeht und nicht, wie beim Operngesang,
in ihrem eigenen Gebiete von Miseren aller Art beeinträchtigt
wird; so dass sie hier ungehindert alle ihre Kräfte entwickelt.
Messe und Symphonie allein geben ungetrübten, vollen musikalischen
Genuss; während in der Oper die Musik sich mit dem schalen Stück
und seiner Afterpoesie elend herumquält und mit der ihr aufgelegten
fremden Last durchzukommen sucht, so gut sie kann. (P. II, 467 fg.)