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Schopenhauers Kosmos

 

 Messe, die gesungene.

Einen viel reineren musikalischen Genuss, als die Oper, gewährt die gesungene Messe, deren meistens unvernommene Worte, oder endlos wiederholte Halleluja, Gloria, Eleison, Amen u. s. w. zu einem bloßen Solfeggio werden, in welchem die Musik, nur den allgemeinen Kirchencharakter bewahrend, sich frei ergeht und nicht, wie beim Operngesang, in ihrem eigenen Gebiete von Miseren aller Art beeinträchtigt wird; so dass sie hier ungehindert alle ihre Kräfte entwickelt. Messe und Symphonie allein geben ungetrübten, vollen musikalischen Genuss; während in der Oper die Musik sich mit dem schalen Stück und seiner Afterpoesie elend herumquält und mit der ihr aufgelegten fremden Last durchzukommen sucht, so gut sie kann. (P. II, 467 fg.)