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Schopenhauers Kosmos

 

 Malerisch.

Die anteilslose, willenlose und dadurch rein objektive Auffassung ist es, welche einen angeschauten Gegenstand malerisch, einen Vorgang des wirklichen Lebens poetisch erscheinen lässt; indem nur sie über die Gegenstände der Wirklichkeit jenen zauberischen Schimmer verbreitet, welchen man bei sinnlich angeschauten Objekten das Malerische, bei den nur in der Phantasie geschauten das Poetische nennt. — Daraus, dass die Neuheit und das völlige Fremdsein der Gegenstände einer solchen anteilslosen, rein objektiven Auffassung derselben günstig ist, erklärt es sich, dass der Fremde, oder bloß Durchreisende die Wirkung des Malerischen, oder Poetischen, von Gegenständen erhält, welche dieselbe auf den Einheimischen nicht hervorzubringen vermögen. (W. II. 421 fg.)
Malerisch bedeutet im Grunde dasselbe, wie schön; denn es wird Dem beigelegt, was sich so darstellt, dass es die Idee seiner Gattung deutlich an den Tag legt; daher es zur Darstellung des Malers taugt. (P. II, 457.)