Leichtfertigkeit. Leichtsinn.
Während das Handeln nach Begriffen in Pedanterie, so kann das
nach dem anschaulichen Eindruck in Leichtfertigkeit und Torheit übergehen.
(W. II, 83.)
Der Leichtsinn besteht im Mangel der Anwendung der Vernunft
auf das Praktische, im Sichleitenlassen durch den gegenwärtigen anschaulichen
Eindruck, ohne Rücksicht auf die Zukunft. Der Vernünftige,
d. i. Der, welcher die abstrakte oder Vernunft-Erkenntnis zur Richtschnur
seines Thuns nimmt und demnach dessen Folgen und die Zukunft
allezeit bedenkt, übt häufig das Sustine et abstine. Daher borgt bei
ihm stets die Zukunft von der Gegenwart. Beim leichtsinnigen Toren
borgt umgekehrt die Gegenwart von der Zukunft, welche, dadurch
verarmt, nachher Bankrott wird. (W. II, 165.) Die Leichtsinnigen
leben zu sehr in der Gegenwart. (P. I, 441.)