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Schopenhauers Kosmos

 

 Leichtfertigkeit. Leichtsinn.

Während das Handeln nach Begriffen in Pedanterie, so kann das nach dem anschaulichen Eindruck in Leichtfertigkeit und Torheit übergehen. (W. II, 83.)
Der Leichtsinn besteht im Mangel der Anwendung der Vernunft auf das Praktische, im Sichleitenlassen durch den gegenwärtigen anschaulichen Eindruck, ohne Rücksicht auf die Zukunft. Der Vernünftige, d. i. Der, welcher die abstrakte oder Vernunft-Erkenntnis zur Richtschnur seines Thuns nimmt und demnach dessen Folgen und die Zukunft allezeit bedenkt, übt häufig das Sustine et abstine. Daher borgt bei ihm stets die Zukunft von der Gegenwart. Beim leichtsinnigen Toren borgt umgekehrt die Gegenwart von der Zukunft, welche, dadurch verarmt, nachher Bankrott wird. (W. II, 165.) Die Leichtsinnigen leben zu sehr in der Gegenwart. (P. I, 441.)