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Schopenhauers Kosmos

 

 Krieg.

1) Ursprung des Krieges.

Zwischen dem Wirken der schaffenden Natur und dem der Menschen ist eine eigentümliche, aber nicht zufällige, sondern auf der Idealität des Willens in beiden beruhende Analogie. Nachdem, in der gesamten tierischen Natur, die von der Pflanzenwelt zehrenden Tiere aufgetreten waren, erschienen in jeder Tierklasse, notwendig zuletzt, die Raubtiere, um von jenen ersteren, als ihrer Beute, zu leben. Ebenso nun, nach dem die Menschen, ehrlich und im Schweiße ihres Angesichts, dem Boden abgewonnen haben, was zum Unterhalt eines Volkes nötig ist, treten allemal, bei einigen derselben, eine Anzahl Menschen zusammen, die, statt den Boden urbar zu machen und von seinem Ertrag zu leben, es vorziehen, ihre Haut zu Markte zu tragen und Leben, Gesundheit und Freiheit aufs Spiel zu setzen, um über die, welche den redlich erworbenen Besitz innehaben, herzufallen und die Früchte ihrer Arbeit sich anzueignen. Diese Raubtiere des menschlichen Geschlechts sind die erobernden Völker; daher hat Voltaire Recht zu sagen: Dans toutes les guerres il ne s'agit que de voler. (P. II, 259.) Der Ursprung alles Krieges ist Diebesgelüst. (P. II, 480.) Fast alle Kriege sind im Grunde Raubzüge. (P. I, 484.)

2) Die im Kriege zur Erscheinung kommende Eris.

(S. Eris.)