1) Ursprung des Krieges.
Zwischen dem Wirken der schaffenden Natur und dem der Menschen
ist eine eigentümliche, aber nicht zufällige, sondern auf der Idealität
des Willens in beiden beruhende Analogie. Nachdem, in der gesamten
tierischen Natur, die von der Pflanzenwelt zehrenden Tiere aufgetreten
waren, erschienen in jeder Tierklasse, notwendig zuletzt, die Raubtiere,
um von jenen ersteren, als ihrer Beute, zu leben. Ebenso nun, nach
dem die Menschen, ehrlich und im Schweiße ihres Angesichts, dem
Boden abgewonnen haben, was zum Unterhalt eines Volkes nötig ist,
treten allemal, bei einigen derselben, eine Anzahl Menschen zusammen,
die, statt den Boden urbar zu machen und von seinem Ertrag zu leben,
es vorziehen, ihre Haut zu Markte zu tragen und Leben, Gesundheit
und Freiheit aufs Spiel zu setzen, um über die, welche den redlich
erworbenen Besitz innehaben, herzufallen und die Früchte ihrer Arbeit
sich anzueignen. Diese Raubtiere des menschlichen Geschlechts sind
die erobernden Völker; daher hat
Voltaire Recht zu sagen:
Dans toutes
les guerres il ne s'agit que de voler. (
P. II, 259.) Der Ursprung
alles Krieges ist Diebesgelüst. (
P. II, 480.) Fast alle Kriege sind
im Grunde Raubzüge. (
P. I, 484.)