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Schopenhauers Kosmos

 

 Inferiorität.

Geistige Überlegenheit zu zeigen ist kein Mittel sich in Gesellschaft beliebt zu machen, erregt vielmehr Hass und Groll. Denn merkt und empfindet Einer große geistige Überlegenheit an Dem, mit welchem er redet, so macht er im Stillen den Schluss, dass in gleichem Maße der Andere seine Inferiorität merke. Dieses Enthymem erregt seinen Hass. Hingegen gereicht in Gesellschaft geistige Inferiorität zur wahren Empfehlung. Denn was für den Leib die Wärme, das ist für den Geist das wohltuende Gefühl der Überlegenheit; daher Jeder instinktmäßig sich Dem nähert, der es ihm verheißt, d. h. dem entschieden tiefer Stehenden an Eigenschaften des Geistes, bei Männern, an Schönheit, bei Weibern. Demzufolge sind unter Männern die dummen und Unwissenden, unter Weibern die hässlichen allgemein beliebt und gesucht. (P. I, 489—491.)