1) Warum das Idyll als solches sich nicht halten
kann.
Weil ein echtes bleibendes Glück nicht möglich ist, kann es kein
Gegenstand der Kunst sein. Zwar ist der Zweck des Idylls wohl
eigentlich die Schilderung eines solchen; allein man sieht auch, dass
das Idyll als solches sich nicht halten kann. Immer wird es dem
Dichter unter den Händen entweder episch, und ist dann nur ein sehr
unbedeutendes Epos, aus kleinen Leiden, kleinen Freuden und kleinen
Bestrebungen zusammengesetzt, — dies ist der häufigste Fall; oder aber
es wird zur bloß beschreibenden Poesie, schildert die Schönheit der
Natur, d. h. eigentlich das reine willensfreie Erkennen. (
W. I, 378.)
2) Das Idyll als Beweis, wie notwendig Beschränkung
für das menschliche Glück sei.
Wie sehr die äußere Beschränkung dem menschlichen Glücke, so weit
es gehen kann, förderlich, ja notwendig sei, ist daran ersichtlich, dass
die einzige Dichtungsart, welche glückliche Menschen zu schildern unternimmt,
das Idyll, sie stets und wesentlich in höchst beschränkter Lage
und Umgebung darstellt. (
P. I, 444.)