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Schopenhauers Kosmos

 

 Idyll.

1) Warum das Idyll als solches sich nicht halten kann.

Weil ein echtes bleibendes Glück nicht möglich ist, kann es kein Gegenstand der Kunst sein. Zwar ist der Zweck des Idylls wohl eigentlich die Schilderung eines solchen; allein man sieht auch, dass das Idyll als solches sich nicht halten kann. Immer wird es dem Dichter unter den Händen entweder episch, und ist dann nur ein sehr unbedeutendes Epos, aus kleinen Leiden, kleinen Freuden und kleinen Bestrebungen zusammengesetzt, — dies ist der häufigste Fall; oder aber es wird zur bloß beschreibenden Poesie, schildert die Schönheit der Natur, d. h. eigentlich das reine willensfreie Erkennen. (W. I, 378.)

2) Das Idyll als Beweis, wie notwendig Beschränkung für das menschliche Glück sei.

Wie sehr die äußere Beschränkung dem menschlichen Glücke, so weit es gehen kann, förderlich, ja notwendig sei, ist daran ersichtlich, dass die einzige Dichtungsart, welche glückliche Menschen zu schildern unternimmt, das Idyll, sie stets und wesentlich in höchst beschränkter Lage und Umgebung darstellt. (P. I, 444.)