1) Wert der Gleichnisse für die Erkenntnis.
Gleichnisse sind von großem Werte, sofern sie ein unbekanntes
Verhältnis auf ein bekanntes zurückführen. Sogar beruht alle Begriffsbildung
im Grunde auf Gleichnissen, sofern sie aus dem Auffassen
des Ähnlichen und Fallenlassen des Unähnlichen in den Dingen erwächst.
Ferner besteht jedes eigentliche Verstehen zuletzt in einem
Auffassen von Verhältnissen; man wird aber jedes Verhältnis um so
deutlicher und tiefer auffassen, als man es in weit von einander verschiedenen
Fällen als dasselbe wiedererkennt, also keine bloß individuelle,
anschauliche Erkenntnis, sondern einen Begriff von der ganzen Art
desselben hat. (
P. II, 580 fg.)
3) Gleichnisse als ein Zeichen von Verstand.
Weil Gleichnisse ein so mächtiger Hebel für die Erkenntnis sind,
zeugt das Aufstellen überraschender und dabei treffender Gleichnisse von
einem tiefen Verstande, wie schon Aristoteles erkannt hat. (
P. II, 581.)