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Schopenhauers Kosmos

 

 Glück.

1) Glück im Sinne von Befriedigung.

Alle Befriedigung, oder was man gemeinhin Glück nennt, ist wesentlich immer nur negativ. (W. II, 376. Vergl. Befriedigung.)
Das einzige reine Glück, welchem weder Leiden, noch Bedürfnis vorhergeht, noch auch Reue, Leiden, Leere, Überdruss notwendig folgt, ist das reine willensfreie Erkennen (die ästhetische Kontemplation); nur kann dieses Glück nicht das ganze Leben füllen, sondern bloß Augenblicke desselben. (W. I, 378.)

2) Glück im Sinne von fortuna.

Von den drei Weltmächten Klugheit, Stärke, Glück vermag die zuletzt genannte am meisten. Denn unser Lebensweg ist dem Lauf eines Schiffes zu vergleichen. Das Schicksal, die τυχη, die secunda aut adversa fortuna, spielt die Rolle des Windes, indem sie uns schnell weit fördert, oder weit zurückwirft; wogegen unser eigenes Mühen und Treiben, welches dabei die Rolle der Ruder spielt, nur wenig vermag. Diese Macht des Glückes drückt das spanische Sprichwort: Gieb deinem Sohne Glück und wirf ihn ins Meer treffend aus. (P. I, 497 fg.)