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Schopenhauers Kosmos

 

 Gelassenheit.

1) Vorteil der Gelassenheit.

Man gewöhnt sich an Alles; daher ist Gelassensein bloß der Gewohnheit zuvorkommen, — ein großer Vorteil: der Gewohnheit nicht bedürfen. (H. 448.)

2) Was die Gelassenheit besonders befördert.

Der, welcher bei allen Unfällen gelassen bleibt, zeigt, dass er weiß, wie kolossal und tausendfältig die möglichen Übel des Lebens sind; weshalb er das jetzt eingetretene ansieht als einen sehr kleinen Teil dessen, was kommen könnte. Dies ist die stoische Gesinnung, in Gemäßheit welcher man niemals des menschlichen Loses uneingedenk sein soll, sondern eingedenk, wie unzählig die Übel, denen das menschliche Dasein ausgesetzt ist. Diese Einsicht aufzufrischen, braucht man überall nur einen Blick um sich zu werfen. (P. I, 503.) Nichts aber wird uns zum gelassenen Ertragen der uns treffenden Unglücksfälle besser befähigen, als die Überzeugung, dass Alles was geschieht, vom Größten bis zum Kleinsten, notwendig geschieht. Denn in das unvermeidlich Notwendige weiß der Mensch sich bald zu finden. Wer von der Erkenntnis der Notwendigkeit durchdrungen ist, wird zuvörderst willig tun was er kann, dann aber willig leiden was er muss. (P. I, 504 fg.)