Gedankenfreiheit.
Der Gedankenfreiheit steht nichts so hinderlich im Wege, als der
Zwang, den die Dogmen der jedesmal herrschenden Landesreligion auf
den Geist ausüben. Nicht allein auf die Mitteilung der Gedanken,
sondern auf das Denken selbst erstreckt sich jener Zwang dadurch, dass
die Dogmen dem zarten, bildsamen, vertrauensvollen und gedankenlosen
Kindesalter so fest eingeprägt werden, dass sie mit dem Gehirn
verwachsen und fast die Natur angeborener Gedanken annehmen.
(W. II, 207 fg.)