Betrachtungsart.
Es gibt zwei entgegengesetzte Betrachtungsarten der Dinge. Die
eine geht dem Satze vom Grunde nach, die andere ist unabhängig vom
Satze des Grundes. Die eine, im Dienste des Willens stehend, fasst
die Beziehungen der Dinge auf, die andere, frei vom Dienste des
Willens, fasst das selbsteigene Wesen, die Ideen der Dinge auf.
Die erstere ist die vernünftige Betrachtungsart, welche im praktischen
Leben, wie in der Wissenschaft allein gilt und hilft; die letztere ist die
geniale Betrachtungsart, welche in der Kunst allein gilt und hilft.
Die erstere ist die Betrachtungsart des Aristoteles, die zweite die
des Platon. (P. I, 218; II, 413 fg.)