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Schopenhauers Kosmos

 

 Würde.

1) Kritik der Kantischen Begriffsbestimmung der Würde.

(S. Wert.)

2) Kritik der Würde des Menschen als Moralprinzips.

Wenn man die, das Kant'sche Moralprinzip unter der beliebten Form der Würde des Menschen Vertretenden fragte, worauf denn diese angebliche Würde des Menschen beruhe; so würde die Antwort bald dahin gehen, dass es auf seiner Moralität sei. Also die Moralität auf der Würde, und die Würde auf der Moralität. — Aber hiervon auch abgesehen, ist der Begriff der Würde auf ein am Willen so sündliches, am Geiste so beschränktes, am Körper so verletzbares und hinfälliges Wesen, wie der Mensch ist, nur ironisch anwendbar. (P. II, 216.)
Nicht die Abschätzung der Menschen nach Wert und Würde, sondern der Standpunkt des Mitleids ist der allein geeignete, um keinen Hass, keine Verachtung gegen sie aufkommen zu lassen. (P. II, 216 fg.)
(Über das aus der Würde des Menschen geschöpfte Argument gegen die Prügelstrafe s. Prügelstrafe.)

3) In welchem Sinne allein von Würde des Menschen die Rede sein darf.

In der Besiegung des auf das Gemüt eindringenden und es leicht überwältigenden Eindrucks der vorliegenden nächsten Außenwelt mit ihrer anschaulichen Realität, in der Vernichtung seines Gaukelspiels durch die Herrschaft der Vernunft zeigt der Menschengeist seine Würde und Größe. (W. II, 163 fg.) Diese Herrschaft der Vernunft, auf welche die stoische Ethik hinzielte (vergl. Stoizismus), macht den Menschen der Würde teilhaft, welche ihm, als vernünftigem Wesen, im Gegensatz des Tieres zusteht, und in diesem Sinne allerdings darf die Rede sein von der Würde des Menschen, nicht in einem andern. (W. I, 107. M. 263.)