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Schopenhauers Kosmos

 

 Scharlatanerie.

Das Große und Schöne auf der Welt, welches nur seiner selbst wegen da sein sollte, wird gar bald missbraucht vom Bedürfnis, welches von allen Seiten herankommt, um daran sich zu lehnen, sich zu stützen, und damit es verdeckt und verdirbt. Dies zeigt sich besonders bei den Anstalten, die in irgend einem Zeitalter und Lande zur Erhaltung und Förderung des menschlichen Wissens und überhaupt der Intellektuellen Bestrebungen, welche unser Geschlecht adeln, gegründet sind. Überall dauert es nicht lange, so kommt das rohe, tierische Bedürfnis herangeschlichen, um sich, unter dem Schein, jenen Zwecken dienen zu wollen, der dazu ausgesetzten Emolumente zu bemächtigen. Dies ist der Ursprung der Scharlatanerie, wie sie in allen Fächern täglich zu finden ist, und so verschieden auch ihre Gestalten sind, ihr Wesen darin hat, dass man, unbekümmert um die Sache selbst, bloß nach dem Schein derselben trachtet, zum Behuf seiner eigenen persönlichen, egoistischen, materiellen Zwecke. (P. II, 688.)