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Schopenhauers Kosmos

 

 Problem.

1) Warum es für das Tier und für den gemeinen Menschenschlag kein Problem gibt.

Das Tier lebt ohne alle Besonnenheit. Bewusstsein hat es, d. h. es erkennt sich und sein Wohl und Wehe, dazu auch die Gegenstände, welche solche veranlassen. Aber seine Erkenntnis bleibt stets subjektiv, wird nie objektiv; alles darin Vorkommende scheint sich ihm von selbst zu verstehen und kann ihm daher nie weder zum Vorwurf (Objekt der Darstellung), noch zum Problem (Objekt der Meditation) werden. Sein Bewusstsein ist also ganz immanent. Von verwandter Beschaffenheit ist das Bewusstsein des gemeinen Menschenschlages. (W. II, 435.)

2) Das eigentümliche Problem der Philosophie.

(S. unter Philosophie: Unterschied der Philosophie von den Wissenschaften.)

3) Die zwei tiefsten und bedenklichsten Probleme der neueren Philosophie.

Die zwei tiefsten und bedenklichsten Probleme der neueren Philosophie sind die Frage nach der Freiheit des Willens und die nach der Realität der Außenwelt, oder dem Verhältnis des Idealen zum Realen. (E. 64.) In Hinsicht auf diese beiden Probleme ist der gesunde, aber rohe Verstand nicht nur inkompetent, sondern hat sogar einen entschiedenen natürlichen Hang zum Irrtum, von welchem ihn zurückzubringen, es einer schon weit gediehenen Philosophie bedarf. (E. 92.)

4) Warum die Philosophie die Probleme nur bis zu einer gewissen Grenze lösen kann.

(S. unter Intellekt: Beschränkung des Intellekts auf Erscheinungen, und unter Metaphysik: Schranken der Metaphysik.)