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Schopenhauers Kosmos

 

 Plagiat.

Dass die Gelehrten nicht immer blind, unempfindlich, verstockt gegen das Wahre und Treffliche sind, dass sie vielmehr oft den richtigsten Sinn für dasselbe und den feinsten Takt für fremde Verdienste haben, wird offenbar, sobald sie sich zum Plagiat entschließen. Das Plagiat zeigt, wie scharfsichtig man für fremde Verdienste ist, wenn es darauf ankommt, sie sich zuzueignen. (H. 468 fg. W. II, 255.)
Es muss uns höchlich betrüben, wenn wir Köpfe ersten Ranges der Unredlichkeit des Plagiats verdächtig finden, die selbst denen des letzten zur Schande gereicht; indem wir fühlen, dass einem reichen Mann Diebstahl noch weniger zu verzeihen wäre, als einem armen. (W. II, 57 fg.)