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Schopenhauers Kosmos

 

 Gebet.

1) Jedes Gebet zeugt von Idololatrie.

Ob man sich ein Idol macht aus Holz, Stein, Metall, oder es zusammensetzt aus abstrakten Begriffen, ist einerlei; es bleibt Idololatrie, sobald man ein persönliches Wesen vor sich hat, dem man opfert, das man anruft, dem man dankt. Es ist auch im Grunde so verschieden nicht, ob man seine Schafe oder seine Neigungen opfert. Jeder Ritus, oder Gebet zeugt unwidersprechlich von Idololatrie. (P. II, 405.)

2) Das schönste Gebet.

Es gibt kein schöneres Gebet, als Das, womit die Alt-Indischen Schauspiele (wie in früheren Zeiten die Englischen mit dem für den König) schließen. Es lautet: Mögen alle lebende Wesen von Schmerzen frei bleiben. (E. 236.)